22. Feb
2023 "Auswirkungen der Offshorewindparks auf Seevögel in der Nordsee" Vortrag von Dr. Verena Peschko, Bundesamt für Naturschutz
Etwa 45 Mitglieder des LandFrauenvereins und einige Gäste folgen der Einladung zu diesem spannenden Thema.
Nachdem wieder vier neue Mitglieder begrüßt und Geburtstagskinder beglückwünscht werden, gibt Frau Engel eine besondere Ehrung bekannt. Unser Mitglied Frau Edda Hinrichsen wird mit der Andreas-Gayk-Medaille der Stadt Kiel für ihren unermüdlichen Einsatz zum Erhalt und der Pflege des Alten Botanischen Gartens ausgezeichnet. Wir gratulieren sehr herzlich!
Frau Engel stellt unsere Referentin Frau Dr. Verena Peschko vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) vor.
Grundsätzlich ist die Nutzung der Deutschen Nordsee durch Schiffsverkehr, Fischerei, militärische Schutzgebiete sowie Sand- und Kiesabbau sehr intensiv. Die verschiedenen Seevogelarten haben aber ausgehend von ihrem Standort auf Helgoland ihre festen Nahrungsgebiete gefunden. Durch die anschauliche Darstellung der Tierarten, an denen die bisherigen Auswirkungen vor, während und nach dem Bau von Offshoreanlagen erforscht wurden, der Methodik der Telemetrie und der visuellen Erfassung, der Darstellung der Ergebnisse daraus, können die Zuhörerinnen die Auswirkungen sehr gut nachvollziehen.
90 % der Seevögel verändern die Lage ihres Gebietes der Nahrungssuche. Noch zwischen 1 und 21 km Entfernung zu Windrädern wurden Reduzierungen bis zu 60 % gemessen. Sie werden also stark beeinflusst, finden aber neue Regionen. Wie viele Seevögel durch Kollision sterben, kann auf See nicht ermittelt werden. Dieses Thema, die Nahrungssuche, verbunden mit dem Energieverlust durch das Umfliegen der Windkraftanlagen und die möglichen Auswirkungen dadurch auf das Brutverhalten müssen in der Zukunft weiter erforscht werden. Bedauerlich ist, dass zwischen 2003 und 2016 der Brutbestand der Trottellumme auf Helgoland um 75 % abgenommen hat. Auch die möglichen Veränderungen der durchziehenden Zugvogelschwärme müssen noch beobachtet werden.
Das BfN hat von der Bundesregierung den Auftrag erhalten, nationale Artenhilfsprogramme aufzustellen. Durch das Ziel, von produzierten 8 Gigawatt heute, 30 Gigawatt bis 2030, bis 2045 sogar 70 Gigawatt aus Offshoreanlagen zu gewinnen, ist eine sorgfältige Forschung und Beobachtung des gesamten Ökosystems notwendig.
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